- 1
Faun - Federkleid
- 2
Faun - Walpurgisnacht
- 3
Faun - Tanz Mit Mir
- 4
Faun - Hekate
- 5
Faun - Black Eyed Dog
- 6
Faun - Diese Kalte Nacht
- 7
Faun - Tamlin and The Fairy Queen
- 8
Faun - Unda
- 9
Faun - Tinta
- 10
Faun - Odin
- 11
Faun - Rosenrot
- 12
Faun - Satyros
- 13
Faun - Hymn To Pan
- 14
Faun - Gwydion
- 15
Faun - Blot
- 16
Faun - Gaia
- 17
Faun - Lupercalia
- 18
Faun - Oyneng Yar
- 19
Faun - Wilde Rose
- 20
Faun - Sonnenreigen (Lughnasad)
- 21
Faun - Von Den Elben
- 22
Faun - Abschied
- 23
Faun - Alba II
- 24
Faun - Da Que Deus
- 25
Faun - Schrei Es In Die Winde
- 26
Faun - Feuer
- 27
Faun - Pearl
- 28
Faun - Spieglein, Spieglein
- 29
Faun - The Lily
- 30
Faun - Wainamoinen
- 31
Faun - Alswinn
- 32
Faun - Andro II
- 33
Faun - Arcadia
- 34
Faun - Aschenbrödel
- 35
Faun - Blaue Stunde
- 36
Faun - Buntes Volk (feat. Michael Rhein)
- 37
Faun - Cernunnos
- 38
Faun - Cuncti Simus
- 39
Faun - Egil Saga
- 40
Faun - Galdra (feat. Lindy-Fay Hella)
- 41
Faun - Golden Apples
- 42
Faun - Hagazussa
- 43
Faun - Halloween
- 44
Faun - Holla
- 45
Faun - Hymne der Nacht
- 46
Faun - Iduna
- 47
Faun - Jorinde
- 48
Faun - König Von Thule
- 49
Faun - Luna Prolog
- 50
Faun - Minne Duett
- 51
Faun - Mit Dem Wind
- 52
Faun - Punagra
- 53
Faun - Rad
- 54
Faun - Seemann
- 55
Faun - The Butterfly
- 56
Faun - Thymian Und Rosmarin
- 57
Faun - Von Den Elben (2013)
- 58
Faun - Warte Auf Mich
- 59
Faun - Welche Sprache Spricht Dein Herz
- 60
Faun - Ynis avalach
- 61
Faun - 2 Falken
- 62
Faun - Adam Lay Ybounden
- 63
Faun - Alba
- 64
Faun - Alba II Intro
- 65
Faun - Andro
- 66
Faun - Aufbruch
- 67
Faun - Baldur
- 68
Faun - Belle Dame Sans Merci
- 69
Faun - Brandan
- 70
Faun - Bring Mich Nach Haus
- 71
Faun - Brynhilds Lied
- 72
Faun - Brynhildur Tattur
- 73
Faun - Buntes Volk (feat. Michael Rhein)
- 74
Faun - Das Schloss am Meer
- 75
Faun - Das Tor
- 76
Faun - Der Stille Sturm
- 77
Faun - Der Wilde Wassermann
- 78
Faun - Des Wassermans Weib
- 79
Faun - Deva
- 80
Faun - Die Lieder Werden Bleiben
- 81
Faun - Die Weisse Dame
- 82
Faun - Die Wilde Jagd
- 83
Faun - Drei Wanderer (feat. Versengold)
- 84
Faun - Era Escuro
- 85
Faun - Es War Einmal...
- 86
Faun - Falada
- 87
Faun - Fort
- 88
Faun - Frau Erde
- 89
Faun - Gold & Seide
- 90
Faun - Gold & Seide
- 91
Faun - Herr Heinerich
- 92
Faun - Hörst Du Die Trommeln
- 93
Faun - Isis
- 94
Faun - Iyansa
- 95
Faun - Jahrtausendalt
- 96
Faun - Königin
- 97
Faun - Lange Schatten
- 98
Faun - Loibere Risen
- 99
Faun - Lorelei
- 100
Faun - Mac Beth
- 101
Faun - Mehmoush
- 102
Faun - Menuett
- 103
Faun - Midgard Prolog
- 104
Faun - Nacht Des Nordens
- 105
Faun - Ne Aludj El
- 106
Faun - Nechein Man
- 107
Faun - November
- 108
Faun - Par Veneris
- 109
Faun - Polska fran anderson
- 110
Faun - Prelude
- 111
Faun - Prolog
- 112
Faun - Quant Je Suis Mis Au Retour
- 113
Faun - Rabenballade
- 114
Faun - Räven
- 115
Faun - Rosmarin
- 116
Faun - Sao Roma
- 117
Faun - Sieben
- 118
Faun - Sieben Raben
- 119
Faun - Sigurdlied
- 120
Faun - Sirena
- 121
Faun - Subrali
- 122
Faun - Tagelied
- 123
Faun - Tanz Über Die Brücke
- 124
Faun - Tempus Transit
- 125
Faun - Thalia
- 126
Faun - The Market Song
- 127
Faun - The Nightingale
- 128
Faun - Troum Unde Spiegelglas
- 129
Faun - Umay
- 130
Faun - Unicorne
- 131
Faun - Vom Truge
- 132
Faun - Wenn Wir Uns Wiedersehen
- 133
Faun - Wind & Geige
- 134
Faun - Zeit Nach Dem Sturm
- 135
Faun - Zeitgeist
Cernunnos
Faun
Die Sonne sich nach den Sternen
Und friedlich lag im ersten Licht unser Dorf
Und da leis uns der Morgen
Eine Ahnung des kommenden Tages flüstert
Fand eine Spur sich unweit der Hütten
Die eines prächtigen Hirschen war
Und lohend Richtung Wald sich wand
In ihrem Angesicht ahnten wir
Prachtvoller war dieses Tier
Als jedes das bis zu diesem Tag wir erjagten
Nach Jagdruhm, Sieg und Trophäe trachteten wir
Waren, bevor noch am Himmel die Sonne stand, in Waffen
Und auf den frühen Nebeln des Tages reitend
Verließen wir Jäger das Dorf
Zu jener Stunde noch waren wir viel
Ausgezogen den Wald zu erobern
Unser Jagdglück zu suchen im Zwilicht des Morgens
Und zwischen wispernden Blättern
Von Baum zu Baum eilten wir
Schweigend die Blicke auf des Hirschen Spur geheftet
Seltsame Schrift in Blatt und Sand, fremdartige Worte
Denen wir folgten ohne sie zu verstehn
Der Wald war ein einziger Schatten
In dem Fragen und Antwort gleichsam sich bargen
Wir aber sahen einzig die Spur
An deren Ende die mächtge Trophäe wir wähnten
Kraftvoll blieb der Beute Schritt
Und weit, weit maß ihr Huf
Dies war die Zeit zu sein und zu werden
Und diese Jagd sollt keiner gleichen
Die bis zu diesem Tag wir gewagt
Und keinem andren Tiere dies
Welches den Wald durchzog als wollte es ihn zeichnen
Leis flüstert vom Waldesgrund uns seine kraftvolle Spur
Dass im Gefolge dieses Hirschen ein Rätsel sich befand
Das prachtvoller noch war als er selbst
Einige von uns flohen dies Geheimnis
Erschöpft gaben andere auf
Und kleiner ward mit jeder Stunde
Der Jagdgefährten Zahl
Das Laub aber flüsterte heller
Mit jedem der den Wald verließ
Beinah als verlacht uns das Dickicht
Bald, da der Tag dem Abend sich nahte
Der Schatten des Hungers längst die Mienen verdunkelt
Waren einzig zwei noch geblieben
Und einer der beiden war ich
Auf einer Lichtung
An deren Grund der Abendsonne Schatten
In die fremden Spuren sich mischte
Standen schließlich wir ihm gegenüber
Jenem prachtvollen Hirschen
Mit seinem Huf voll Geheimnis
Sein Blick kreuzte den unseren
Her fiel durch sein prächtiges Geweih
Das letzte Licht des Tages
Und in stummer Ehrfurcht erstarrten wir
Die wir gekommen waren ihn zu besiegen
Wie noch hätten wir es vermocht?
Wir standen Aug in Aug mit Gott
Die Luft erfüllt von flirrendem Wunder
Und vergessen Jagd und Ruhm
Da fiel der Bogen des letzten Gefährten
Und er floh Hirsch und Wald, heim ins Dorf
Bloß ich war noch geblieben
Der ich im silbernen Auge des Hirschen
Mich selber gewahrte
Wie seltsam war was ich schaute
Wie seltsam was ich erkannte
Jäger war ich gewesen und nun mehr Beute geworden
Am Ende der Jagd stand ich selbst
War meiner eigenen Spur gefolgt
Vom Morgen bis zum Abend
Hatte sie rätselhaft geheißen
Und nicht von ihr lassen können
Wie hätt' ein andrer an meiner Stadt hier stehen können?
Ich stand mir selbst gegenüber
Der Speer in der Hand blanker Hohn
Verschwunden der Hirsch
Geblieben bloß ich
Aus meinen Schläfen spross sein Geweih
Und im letzten Licht der Sonne stand ich
Nicht Jäger noch Beute
Bloß ich
Meine eigene Trophäe mir
Ein Schmuck den niemand sehen
Und den niemand wissen würde
Ins Dorf würde ich heimkehren als einer von Vielen
Dem die Götter vermeintlich nicht hold gewesen
Ich aber war auf einer höheren Jagd
Und habe, ohne einen Speer zu schleudern
Die höchste Huld der Götter mir erstreben